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60 GESCHICHTE. Edessa und Tripolis, der Fürst von Tiberias, der Graf von Joppe
und Ascalon und der Herr von Montroyal (Kerak im alten Moab).

VI. Die Araber nennen Syrien, worunter sie auch Palästina
(Filistîn) begreifen, esch-Schâm. Dieser Name bezeichnet eigent-
lich
das links gelegene Land, im Gegensatz zu el-Yemen, das
rechts gelegene Land (Südarabien). Bei den Türken hört man
den Namen Sûristân. Die Türken theilten Syrien in fünf Gou-
vernements
(Paschaliks): Aleppo, Tripolis, Damascus, Sâida
(später ʿAkka) und Palästina. Diese Eintheilung hat aber im
Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erlitten. Bis vor
Kurzem war Syrien nur in zwei Grossgouvernements (wilâyet) mit
den Hauptstädten Damascus und Aleppo getheilt. In neuester
Zeit ist Jerusalem ebenfalls Sitz eines von der Pforte direct ab-
hängigen
Central-Gouverneurs (wâli) geworden und zwar in Folge
des Versuches, die turbulenten Stämme jenseit des Jordan auf
die Dauer zu pacificiren.

Nur von Palästina haben wir aus alter Zeit statistische Nach-
richten
. Nach IV Mose 1, 46 betrug die Zahl der waffenfähigen
Mannschaft 603,550, nach IV Mose 26,51 601,730. Die Israe-
liten
müssten also wenigstens mit einer Bevölkerung von Mil-
lionen
Menschen in Palästina eingewandert sein. Der Stamm Levi
ist in diesen Zahlen noch nicht einmal einbegriffen. Nach II Sam.
24, 9 betrug die Zahl der waffenfähigen Männer 1,300,000 Mann,
was auf eine Bevölkerung von 5 Millionen schliessen liesse.

Palästina hatte einen Flächeninhalt von circa 500 Meilen, war
also nicht so gross, wie das heutige Belgien (536 Meilen). Wäh-
rend
in der Schweiz circa 4000 Einwohner auf die Meile kom-
men
, wären in Palästina trotz seiner Wüsten circa 10,000 auf die
Meile gekommen, nach der ersten Zählung 5000. Josephus
übertreibt so sehr, dass nach ihm Galiläa allein mehr als 5 Millionen
Einwohner gehabt hätte. Nach der S. 89 gegebenen Statistik leben
jetzt auf dem Boden des alten Palästina höchstens 650,000 Seelen.
Wenn wir die vormalige Bevölkerung als viermal so stark an-
schlagen
, so erhalten wir ungefähr Millionen Seelen und Palä-
stina
wäre immer noch stärker bevölkert gewesen, als die Schweiz
heutzutage.

IV. Zur Geschichte Palaestina’s und Syriens.
Chronologische Uebersicht.

Ueber die ältesten Zustände des Landes besitzen wir in der
Bibel reiche Belehrung; wir haben jedoch die Angaben jüdischer
Schriftsteller mit den gleichzeitigen ägyptischen (und assyrischen)
Quellen, sowie auch mit den späteren Berichten der Griechen und
Römer zu vergleichen.

I. Aus einem Lande am obern Tigris ist in einer Zeit, die wir
nicht mehr bestimmen können, eine Völkerfamilie ausgewandert